17 Mai 2019

Tarot 6. Die Liebenden, ein Mysterium voller Wunder





6. Die Liebenden und das Versprechen, mich
zu lieben, wie ich wirklich bin

Grazynas Tarot Garten, 6. Die Liebenden


Trügerisch sind die Worte, die Augen lassen sich verblenden.
Vielleicht hätte ich Dich übersehen, vielleicht würde ich Dich gehen lassen,
 ohne dass wir uns anschauen, ohne dass wir die Worte, die nicht ausgesprochen
 worden sind, begreifen. Ohne, dass unsere Blicke mit einem Mal die Sphären
 der Magie berühren und den Klang der unsichtbaren Bänder zwischen uns erkennen. 
Des Schicksals Hand bewegt die Welten, glättet die Wogen der
 Vergangenheit. Zeitlos leuchten die Jahresblätter. Die Zeitlosigkeit ist die 
Verbündete der Liebenden.

Noch ist mir Dein Name ein Geheimnis. Noch ist mir Dein Wesen ein 
Mysterium und Deine Welt berührt die meine nicht. Das Licht des Tages 
und die Sterne der Nacht hüten unseren Traum. Bald sprichst Du Deinen 
Namen aus. Bald schaue ich tief in Deine Augen und die Worte werden 
überflüssig sein. Bald berührt Deine Hand die meine, ein Traum wird wahr. 
Das wird die Stunde sein, in der der Spiegel in Erscheinung tritt. Der Spiegel 
der Wahrheit über Dich und mich. Der Spiegel, der den Schatten sichtbar 
macht, der zeigt, wie wir wirklich sind. Die Zeit der trüben Jahresblätter 
wird kommen.

Niemals werde ich aufhören mich zu lieben, wenn ich erfahre, was ich wirklich
 bin. Niemals werde ich die Sonne herbeiwünschen, wenn der Schatten eisige
 Kälte zeigt. Niemals werde ich der Nacht entgegensehen, wenn des Tages Licht
 überreichlich wird. Niemals werden meine Wege Deinen ferner bleiben, wenn
 die Wahrheit weh tut. Niemals werde ich den Spiegel meiden, der meine tiefsten
 Ängste sichtbar macht. Niemals werde ich aufhören nach dem Licht zu suchen,
 wenn die Nacht ihre dunklen Krallen um mich schließt.

Wir sind die Liebenden, die sich einander verschrieben haben.
Nicht ausgesprochen sind die Worte, zerbrechlich sind die Blicke, noch ruht
der Samen. Noch hält die Zeit ihre schützende Hand über uns, noch wacht der
 unsichtbare Schleier über den Traum. Bald sprichst Du Deinen Namen aus,
bald berührt Deine Hand die meine und die Worte werden alles sein. Sie werden 
die Flügel wachsen lassen, sie werden zum Schwert und mit einem Mal 
zerstören den Zauber unserer Blicke.

Mich selbst zu lieben, ist ein Versprechen. Ich weiß, Du bist gekommen,
 damit ich in Deinen Spiegel mich selbst sehen kann. Damit Du in meinem
 Spiegel Dich sehen kannst. Erst in meinen Augen siehst Du Dich,
 wie Du wirklich bist. Erst in Deinen Augen sehe ich mich, wie ich wirklich bin.
 Dort lese ich meine Zweifel, Deine Wut spiegelt die meine wider. Erkenne ich
 die Angst in Dir, so fürchte ich mich selbst und sehe das nicht. Alte Wunden 
haben lange Schatten.

Ich erschaffe alles, was mir begegnet.
Niemals werde ich aufhören mich selbst zu lieben, wenn ich erfahre, was ich 
wirklich bin. Des Schicksals Hand bewegt die Welten, glättet die Wogen der
 Vergangenheit. In den Untiefen der Seele sucht nach den Verletzungen und nach 
dem Schmerz, um ihm zu wandeln, um ihm gehen zu lassen. Die Kraft der 
Erneuerung, die Schlangenkraft, will tief zu den Wurzeln, alte Wunden 
umarmen, die Tränen fließen lassen, den Schatten erlösen. Es entsteht etwas 
Neues, etwas Wunderbares. Ein Mysterium voller Wunder.

Grażyna Jansen




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Wenn ihr euch dort Zuhause fühlt, folgt mir einfach.
Ich freue mich auf Euch!
Eure Grażyna


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Ich wollte nicht, dass Eure Kommentare zu den Tarot Posts, die ich hier von meinem ersten Blog umgezogen habe, einfach verloren gehen. Deshalb habe ich die Screenshots davon hier unter den umgezogenen sechs Post eingefügt.








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