23 April 2020

Tarot 0. Der Narr, das Betreten einer neuen Ära oder das Glück auf dem schmalen Grat zwischen Narrheit und Weisheit



Prolog

Wer will sich schon zum Narren machen und womöglich riskieren das Gesicht zu verlieren?
Wobei sich zum Narren machen, kann so herrlich befreiend sein und seinem Namen alle Ehre machen.
Und das Gesicht kann man sowieso nicht verlieren,
denn dieses Verlieren geschieht nur in der Wahrnehmung anderer und ist deshalb nicht die Wirklichkeit des Narren.
Der, der so frei ist, der verliert nichts, der gewinnt.


0. Der Narr,
das Betreten einer neuen Ära oder das Glück auf dem schmalen Grat
zwischen Narrheit und Weisheit



Hier am Rande des Abgrunds beginnen und enden jedwede Wege.
Funkelnde Sterne lassen Staub aus Gold in die langen Schatten der Dunkelheit
hineinfallen.
Die Wurzeln der Bäume steigen herab ins tiefe Erdenreich und finden dort in
der Finsternis der Nacht ihren Lebenshalt.
Und wenn auf den Gipfeln der heiligen Berge Götterstimmen erklingen, wenn
Kathedralen zwischen Himmel und Erde zu sich rufen, wenn Himmelsmächte die
Wahrheit offenbaren, dann werden schlafende Knospen ihre Blüten enthüllen
und sie werden neue Blätter wagen.

Durch alle Zeiten, ohne zu warten, ohne zu eilen, fließt ein Fluss in der
Seelenlandschaft. Er erneuert, er zerstört, er löst die Grenzen auf, er setzt die
Grenzen. Er ist ein Segen und er wird gefürchtet. Und weil der Fluss all das
nicht weiß, fließt er nur, wie er fließen muss und er lässt das Blütenmeer an
seinem Ufer wohnen und er spricht zu den Blüten, sie mögen frei sein auf die
innere Stimme zu hören. Wenn sie dieser Melodie lauschen, werden sie
unverwechselbar sein. In den Untiefen des Flusses leuchten längst vergessene
Schätze: komm hier, hol mich. Die lichten Kräfte warten im Verborgenen dicht
unter der Wasseroberfläche.


„Ich bin ein Kind und ich bin ein Greis.
Ich liebe das Tanzen und das Lachen und ich lache, auch wenn ich am
Abgrund stehe. Ich schaue den Elfen zu, sie tanzen mit den Blumen, ihre
Bewegungen lauschen der Melodie und in diesem Tanz ist ihre ganze Welt.
Alte Bäume erzählen Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit.
Sie vergessen nie, kein verfallenes Blatt geht verloren, kein vermodertes Ast
bleibt allein“.

Wer kann schon die Bäume verstehen und die Elfen tanzen sehen?
Wer kann das Gras wachsen hören und durch die Regentropfen schauen?
Vielleicht muss man ein Kind sein, der zu den Blumen spricht, sie mögen
schneller wachsen oder man muss ein Greis sein, der zu den Blumen spricht,
sie mögen in ihren eigenen Rhythmus wachsen, dann werden sie das Glück
fühlen. Das Kind trägt noch die ganze Welt in sich und der Greis, der fürchtet
sich vor nichts, er hatte alles gesehen, und er weiß, bald ist es so weit, der
Uhrmacher des Lichts wird kommen …
Und beide, das Kind und der Greis, beide sind frei.
Der eine hat noch nichts zu verlieren, der andere nichts mehr.

„Ich kenne das Dunkle und das Helle, des Abgrunds tiefe Blicke und den
schmalen Weg hinauf. Ich habe dem Abgrund gesagt, er hat keine Macht über
mich. Ich sehe ihm nicht. Ich habe gesagt, er ist mir keine Gefahr, ich bin
unschuldig, mein Herz ist rein“.

In den Kinderaugen spiegelt sich die Vollkommenheit wider.
Sie sehen die zerbrechliche Schönheit des Abgrunds, die Fülle des Kargen und
die Schönheit des Hässlichen, sie lieben das Ungeliebte. Ihre Welt ist noch
ungetrübt und rein. Die Zeichen des Narren stehen auf Ganzheit, auf den Anfang
aller Dinge, unbekümmert und frei. Der Narr weiß um die Schattenseiten,
er kennt all die gut gehüteten Geheimnisse, die Ängste
und er lacht, weil er weiß, er ist frei.

„Das Unbekannte lacht mich an, grenzenlos leuchtet der Himmel, es prickelt
unter den Füßen. Ich gehe zu den Gipfeln, die Wächter sehe ich nicht, auch wenn
sie lauter werden und nach mir rufen, wenn sie die schwarzen Wolken und das
Gewitter herbeiführen.
Ich bin Wege gegangen, die es gar nicht gibt.
Ich habe offene Tore gesehen und ich habe Menschen gesehen, die davor stehen
und nicht wagen, den Fuß durch die Tore zu setzen. Sie wissen nicht mehr, dass
sie frei sind. Wenn die strengsten Wächter die inneren Tore bewahren, bleiben
die äußeren verschlossen“.

„Ich kenne das Dunkle und das Helle, ich kenne des Abgrunds tiefe Blicke.
In meinem Herzen ist viel Platz für Zerbrochenes, Rebellisches und für Außenseiter.
Vergiss nie, was Du bist. Vergiss nie, was Dir genommen
worden ist, was Du nie bekommen hast. Der Rest der Welt wird es auch
nicht vergessen.
Verstecke es nicht, verleugne es nicht. Trage es, wie Dein schönstes Kleid,
dann wird Dich niemand damit verletzten können“.

Grażyna Jansen




.
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Ich freue mich auf Euch!





Grażyna
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6 Kommentare:

  1. Guten Morgen liebste Grazyna,
    wie schön ,wieder von Dir zu lesen ! Ich hoffe, es geht Dir und Deinen Lieben gut in diesen seltsamen Tagen!
    Ich wünsche Dir einen schönen und freundlichen Tag!
    ♥️ Allerliebste Grüße,und bleib gesund, Claudia ♥️

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    Antworten
    1. Hallo liebste Claudia,
      vielen Dank für Deinen lieben Besuch! Meinen Lieben und mir geht es gut und wir alle tun gut daran, das Positive und Nährende in dem, was in der Welt geschieht und unser bisheriges Leben verändert, zu sehen. Viele Türe schließen sich und viele öffnen sich.
      Ich hoffe, auch Dir und Deiner Familie geht es gut. Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag, bleib gesund :))
      Allerliebste Grüße, Grażyna

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  2. Meine Lieblingskarte,- wundervoll von dir interpretiert liebe Grażyna.
    Ich bin begeistert,danke.
    Auch ich bin Kind und Greisin, hören den Bäumen und Steinen zu und bin frei.
    Alles Liebe.

    Helga

    http://s12.directupload.net/images/200414/k482qugz.jpg

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    1. Oh, es freut mich sehr liebe Helga, dass Du meine Interpretation magst.
      Ich kannte die Karte nicht so gut und habe entdeckt, sie gehört zu den tiefgründigsten. Die frohe Oberfläche des Narren täuscht ziemlich, darunter ist viel Schwerzugängliches.
      Dein Bild mit dem Baum im Sturm passt in unsere sich umwandelnde Welt in der gut verwurzelnde Bäume mit starken Ästen überstehen und können den Wind standhalten.
      Alles Liebe und einen schönen Sonntag, Grażyna

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  3. Liebe Grażyna, das ist und war im Tarot immer meine Lieblingskarte. Und es ist mein erklärtes Ziel im Leben (auch ohne Corona! :-) dem Narren so ähnlich wie möglich zu werden, bzw. dessen Eigenschaften mehr und mehr zu "erlernen"! Dein Bild finde ich auch sehr schön, ich seh jeden Tag irgendwie so: wir wandeln doch täglich auf diesem Pfad zwischen Narrheit und Weisheit! Zum Glück bin ich inzwischen relativ "schmerzfrei", was mein Bild auf andere betrifft, und ich mach mich eh ziemlich oft zum Narren. Das ist ok :-) Es gibt ja diesen schönen Begriff im deutschen: "Narrenfreiheit". Ist doch wunderbar!!! Ich liebe Deinen ans Herz gehenden Text dazu und kann nur sagen: ich stimme jeder Zeile aus vollem Herzen zu!
    Alles Liebe und Gute für Dich, Maren

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    1. So gut kannte ich die Karte bis jetzt nicht und im Züge meiner Beschäftigung und Recherche zu diesem Post habe ich sie für mich entdeckt. Was soll ich sagen?
      Zurzeit ist sie auch meine Lieblingskarte, die tatsächlich wie Faust aufs Auge zu unserer völlig neuen sich wandelnden kollektiven Wirklichkeit passt.
      Wir betreten alle ausnahmslos ein neues Territorium, das viel von uns abverlangt, aber dieses „viel abverlangt“ kann sich je nachdem, wie man es betrachtet auch zu „neue Türen öffnet“ wandeln.
      Es gibt keine Krise ohne Chance.
      Liebe Maren, dadurch, dass ich Deine Post lese, kann ich es bezeugen, dass der Narr in Dir sehr gut sichtbar ist und ich liebe es! Was den Narren, am wenigsten interessiert, ist was die Nachbarn sagen. Wie erleichternd ist das, wenn man so schmerzfrei ist oder begreift, dass das, was andere über einen denken, nur mit diesen Menschen selbst zu tun hat. Und dann schenkt man sich selbst diese Freiheit und Klarheit. Das ist so wunderbar, denn man erkennt, es gibt kaum eine Grenze zwischen Narrheit und Weisheit! Zwischen der Oberflächlichkeit und Tiefgründigkeit.
      Ich freue mich wahnsinnig über Deinen Kompliment, liebe Maren:)
      Alles Liebe und einen schönen ersten Maitag, Grażyna

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