20 Oktober 2019

Samhain, die Zeit des Abschieds und das Erbe der Ahnen







November, der Nebelmond




Abseits des Sichtbaren und Offensichtlichen gibt es eine Welt der 
Zwischentöne und der Klänge… die Poesie des Unsichtbaren.
Ein Königreich der Nuancen und feinen Schattierungen. 
Die Grautöne sind magisch und geheimnisvoll!

Ein Gedicht der Natur.
Und das ist für mich der November, dem ich mich innerlich wie keinen 
anderen Monat so tief verbunden fühle.

November, der Magier.
Der Verwandler.
Der, der alles in sich trägt.
 Das Leben und den Tod.

Der zu uns ruft: Befreit Euch von dem, was nicht mehr lebendig ist.
 Streift es ab, wie ich es mit den Blättern tue, all das was nicht mehr Eurer ist.
 Streift ab, all das, was Euch daran hindert, glücklicher und befreiter zu 
leben.
Habt keine Angst davor, ihr sieht, Frühling kehrt immer wieder.














Im Kessel der Verwandlung

Die letzten Blätter werden bald fallen, die Bäume ziehen ihre Lebenskraft in
 die Wurzeln zurück, ins Unsichtbare, in die Dunkelheit, in die Unterwelt, in 
die Essenz. Die Zeit, die gerne mit dem Mantel der Gemütlichkeit und des
 Kerzenscheins beschönigt wird, um dem Loslassen und dem Wandeln 
nicht begegnen zu müssen, um dem skorpionischen Stachel zu entgehen, ist 
die die uns buchstäblich dazu fordert und ermutigt unbrauchbare Strukturen
 fallen zu lassen und sich von dem Ballast zu befreien, um auf diesem 
fruchtbaren Boden im Frühling neue Knospen sprießen zu lassen, dem
 Neuen das kommen möchte, einen Raum zu schaffen.







Ob wir es wollen oder nicht, ob wir die Augen schließen und
 sprachgewandt, wie wir sind, sich der Sache zu entziehen versuchen, 
endet das nur … am Versuchen.

Ich nehme mich nicht raus, ich bin mittendrin in der Wandlung.
 Wir versuchen dem zu entgehen, was uns von den alten und unbrauchbaren
 Mustern in uns krank und abhängig macht und dazu zwingt, unsere inneren
 Schleier zu lösen und uns zu befreien.
Aber der Baum denkt nicht: „Ohh, der November kommt! Hilfe, ich verliere
 die Blätter“. Nein, die Bäume lassen es zu, ohne nachzudenken, sie leben in
 ihren natürlichen Zyklus von Stirb und Werde. Ihm entflieht keiner. Aber,
 der November, der Herr der Dunkelheit trägt sehr viel Licht in sich.
Das Licht in der Dunkelheit.

 Die Vergänglichkeit klopft an die Tür und wartet nicht auf die Erlaubnis,
 sie ist selbst die Erlaubnis, sie ist die Gnade Loslassen zu dürfen, sich von 
den Schutzmauern des Ego zu befreien, sich zu öffnen.




Die Schutzmauern des Ego

Wir müssen zuerst sterben, um zu werden, sagt der November und macht es
 uns vor. Der Weg führt durch den Reich des Skorpions und des Plutos und der 
dreizehnten Tarotkarte „Der Tod“.
Was bedeutet, dass wir sterben müssen?

Wir müssen loslassen all das, was uns daran hindert uns aus den 
Schutzmechanismen zu befreien und die Komfortzone zu verlassen.
 Wir tragen so viele Masken, so viele Gesichter, und spielen in gewisser 
Weise unsere Game of Throns, wir bedienen uns der Identitäten, die nicht
 die unseren sind, weil sonst würden wir uns so zeigen müssen, wie wir sind 
und davor haben wir Angst. Wir müssen damit aufhören uns selbst zu bewerten
 und damit noch mehr Schatten zu erzeugen.
Große Angst haben wir davor, dass diese Schutzmechanismen uns
 nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Das haben wir gelernt schon in 
der frühsten Kindheit. Ich erinnere mich an meine Kindheit nur in 
Bruchstücken, aber daran erinnere ich mich sehr gut, an die Entscheidung,
 an den letzten Ausweg die Schutzmauer zu errichten, weil ich nicht wusste,
 mich anders zu schützen.

Und heute, nach so vielen Jahren geschieht etwas, was mir die Augen öffnet 
und hilft zu verstehen und vieles anzunehmen, nicht mehr mit mir selbst zu
 hadern, sondern sich den Ängsten und den Situationen zu stellen, hinter
 den Spiegel zu schauen und meine eigene Strategien zu durchschauen. 
Und dann stelle ich fest, die Nebel lösen sich auf und die Klarheit, die
 kommt ist so wundervoll.







Neue Wege öffnen sich

Die Natur nimmt sich Zeit, sie hat ihre eigenen Rhythmen.
Rhythmen, die sich uns entziehen und dennoch sind es die, die uns lehren… 
„Schaut mich an“ flüstert der Baum,
„Lass los“ wispern die Blätter, 
„Die Zeit ist um“ murmeln die letzten Blüten.
Lass los, was du nicht mehr brauchst, was dir eine Last sein wird in den 
Monaten, die dich mit der warmen Luft und mit den Sonnenstrahlen nicht
 mehr nähren werden.
Lass die Erwartungen los, lass die Trugbilder los, leg die Waffen nieder.
Lass los, was an Kräften zerrt und schau hin… die Blätter und die Blüten
 verabschieden sich jetzt und die Farbenpracht zieht sich zurück, neue Wege
 öffnen sich, neue Strukturen werden sichtbar…

… Geschenke!

Neue Wege… die gab es schon immer, nun jetzt sind sie ganz deutlich, nicht 
mehr zu übersehen, da die Nebel der Selbsttäuschung sich aufzulösen 
beginnen.


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Frau Holle und der Holunder






Der sagenumwobene Holunder, der Baum der Großen Göttin, Frau Holle,
 die Göttin der Unterwelt, verkörpert den Frühling und lockt mit den
 cremeweißen süßlichen Blütenwolken - die weiße Göttin genießt das Leben
 und das Leben erneuert sich.

Der Holunder verkörpert den Sommer, aus den Blüten sind die 
dunkelvioletten Beeren geworden und hängen schwer an den roten
 Stänglein. Die junge Göttin ist zu einer reifen Frau in der Mitte des Lebens 
heranwachsen, der roten Göttin. 







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Der Holunder verkörpert den Herbst, aus der reifen Göttin ist die alte weise Greisin geworden, 
die schon alles gesehen und alles erlebt hat.
Und nun die dunkelvioletten Beeren sind reif und schwarz und ziehen nach unten, zur Erde. 
Es ist Herbst und es ist Erntezeit.
    Es ist Zeit zu gehen.

Der Holunder zieht seine Lebenskräfte und Säfte als Nährstoffspeicher in 
die Mutter Erde, zurück zu den Wurzeln, bis der nächste Frühjahr kommt.
 Die Winternacht naht und alles Leben zieht sich in die Tiefe zurück. 

Dort, wo in der sichtbaren Welt die Verwesung und Zerfall sich manifestieren, 
alles tot zu sein scheint, dort lebt es im Unsichtbaren, hütet
 den Samen und wartet auf die Wiedergeburt im Frühling. Aber bis dahin 
möchte die innere unsichtbare Arbeit getan werden.
 Der Holunder ist das Tor zur Anderswelt, die sich zum Samhain für uns 
öffnet





Das Lied von Freud und Leid und das Erbe der Ahnen


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Die Toten, unsere Ahnen und unsere Wurzeln stehen an der
 Eingangstür zum November und wenn die Nebel sich aufzulösen 
beginnen und wir klarer sehen können, kommen Dinge zum Vorschein,
 denen wir lieber nicht begegnen möchten. Schmerzhaftes.
Auch diese Begegnung können wir nicht vermeiden, sie ist unausweichlich.







Alles auf diesen Planeten unterlegt der Polarität. 
Alles ist Dualität.
Wenn ich die Augen vom Schmerz der Vergangenheit abwende,
 beschäftige ich mich trotzdem damit und verbrauche viel Energie und 
Aufwand, um es zu verdrängen.
Es hat keinen Sinn!
 Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe viel Zeit damit verbracht
 und es stimmt, früher oder später holt die Vergangenheit uns ein.
Die Energie der Vergänglichkeit ist mir daher sehr willkommen, um
 meine inneren Ausgrabungen fortzusetzen und jedes einzelne
 Steinchen anzuschauen und anzunehmen. 
Eine Herausforderung!
Ich habe mich immer dem entzogen, über die Familie zu schreiben,
 weil es schmerzhaft für mich ist. Jetzt tue ich es, weil ich diese
 Schmerzen anzunehmen und heilen möchte. 
Ich weiß, das geht.








Wir können der Vergangenheit und dem Erbe der Ahnen nicht 
entkommen. Auch, wenn wir das Sichtbare, Materielle und Äußerliche
 ausblenden, bleibt noch etwas, was wir immer in uns tragen werden:
 die Gene, die Geschichte der Ahnen und der Urahnen in der
 Doppelhelix unser DNS gespeichert.
Wir sind in jeder Hinsicht an das Schicksal unserer Familiensippe 
eingebunden.
Wenn ich die Erbe sage, meine ich die schwierigen Aspekte, das
 ungewollte Erbe.

Stelle ich mir meine Ahnen als ein großes Baum und mich, als einen
 der äußeren Triebe, dann macht dieses Bild etwas mit mir. 
Dann blicke ich in einen Spiegel und spüre
Ehrfurcht von denen, die ich nie gekannt habe.

Ich habe das Land gewechselt, andere wechseln die Kontinente.
Nun, wir können nicht weit genug laufen, weil in Wirklichkeit laufen
 wir nicht von den äußeren Umständen weg, aber von unserer
 Unfähigkeit zu handeln, wir laufen von uns selbst, vor unserer Kraft .
 Das wovon wir weglaufen, tragen wir immer in uns.



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Ich freue mich auf Euch!



Grazyna



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