November, der Nebelmond
Abseits des Sichtbaren
und Offensichtlichen gibt es eine Welt der
Zwischentöne und der Klänge… die Poesie
des Unsichtbaren.
Ein Königreich der Nuancen und
feinen Schattierungen.
Die Grautöne sind magisch und
geheimnisvoll!
Ein Gedicht der Natur.
Und das ist für mich
der November, dem ich mich innerlich wie keinen
anderen Monat so tief verbunden
fühle.
November, der Magier.
Der Verwandler.
Der, der alles in sich
trägt.
Das Leben und den Tod.
Der zu uns ruft: Befreit Euch von dem, was nicht mehr lebendig ist.
Streift es ab, wie ich es mit
den Blättern tue, all das was nicht mehr Eurer ist.
Streift ab, all das, was
Euch daran hindert, glücklicher und befreiter zu
leben.
Habt keine Angst
davor, ihr sieht, Frühling kehrt immer wieder.
Im
Kessel der Verwandlung
Die
letzten Blätter werden bald fallen, die Bäume ziehen ihre Lebenskraft in
die
Wurzeln zurück, ins Unsichtbare, in die Dunkelheit, in die Unterwelt, in
die
Essenz. Die Zeit, die gerne mit dem Mantel der Gemütlichkeit und des
Kerzenscheins beschönigt wird, um dem Loslassen und dem Wandeln
nicht
begegnen zu müssen, um dem skorpionischen Stachel zu entgehen, ist
die die uns
buchstäblich dazu fordert und ermutigt unbrauchbare Strukturen
fallen zu lassen
und sich von dem Ballast zu befreien, um auf diesem
fruchtbaren Boden im
Frühling neue Knospen sprießen zu lassen, dem
Neuen das kommen möchte, einen Raum
zu schaffen.
sprachgewandt, wie wir
sind, sich der Sache zu entziehen versuchen,
endet das nur … am Versuchen.
Ich nehme mich nicht
raus, ich bin mittendrin in der Wandlung.
Wir versuchen dem zu entgehen, was uns von den
alten und unbrauchbaren
Mustern in uns krank und abhängig macht und dazu zwingt,
unsere inneren
Schleier zu lösen und uns zu befreien.
Aber der Baum denkt
nicht: „Ohh, der November kommt! Hilfe, ich verliere
die Blätter“. Nein, die
Bäume lassen es zu, ohne nachzudenken, sie leben in
ihren natürlichen Zyklus
von Stirb und Werde. Ihm entflieht keiner. Aber,
der November, der Herr der
Dunkelheit trägt sehr viel Licht in sich.
Das Licht in der
Dunkelheit.
Die Vergänglichkeit klopft an die Tür und
wartet nicht auf die Erlaubnis,
sie ist selbst die Erlaubnis, sie ist die Gnade
Loslassen zu dürfen, sich von
den Schutzmauern des Ego zu befreien, sich zu
öffnen.
Die
Schutzmauern des Ego
Wir müssen zuerst sterben, um zu werden, sagt der November und macht es
uns vor. Der Weg führt durch den
Reich des Skorpions und des Plutos und der
dreizehnten Tarotkarte „Der Tod“.
dreizehnten Tarotkarte „Der Tod“.
Was bedeutet, dass wir
sterben müssen?
Wir müssen loslassen all
das, was uns daran hindert uns aus den
Schutzmechanismen zu befreien und die
Komfortzone zu verlassen.
Wir tragen so viele Masken, so viele
Gesichter, und spielen in gewisser
Weise unsere Game of Throns, wir bedienen
uns der Identitäten, die nicht
die unseren sind, weil sonst würden wir uns so
zeigen müssen, wie wir sind
und davor haben wir Angst. Wir müssen damit aufhören uns selbst zu bewerten
und damit noch mehr Schatten zu erzeugen.
und damit noch mehr Schatten zu erzeugen.
Große Angst haben
wir davor, dass diese Schutzmechanismen uns
nicht mehr zur Verfügung stehen
würden. Das haben wir gelernt schon in
der frühsten Kindheit. Ich erinnere mich
an meine Kindheit nur in
Bruchstücken, aber daran erinnere ich mich sehr gut,
an die Entscheidung,
an den letzten Ausweg die Schutzmauer zu errichten, weil
ich nicht wusste,
mich anders zu schützen.
Und heute, nach so vielen
Jahren geschieht etwas, was mir die Augen öffnet
und hilft zu verstehen und
vieles anzunehmen, nicht mehr mit mir selbst zu
hadern, sondern sich den
Ängsten und den Situationen zu stellen, hinter
den Spiegel zu schauen und meine
eigene Strategien zu durchschauen.
Und dann stelle ich fest, die Nebel lösen
sich auf und die Klarheit, die
kommt ist so wundervoll.
Neue Wege öffnen sich
Die
Natur nimmt sich Zeit, sie hat ihre eigenen Rhythmen.
Rhythmen,
die sich uns entziehen und dennoch sind es die, die uns lehren…
„Schaut
mich an“ flüstert der Baum,
„Lass
los“ wispern die Blätter,
„Die
Zeit ist um“ murmeln die letzten Blüten.
Lass
los, was du nicht mehr brauchst, was dir eine Last sein wird in den
Monaten,
die dich mit der warmen Luft und mit den Sonnenstrahlen nicht
mehr nähren
werden.
Lass
die Erwartungen los, lass die Trugbilder los, leg die Waffen nieder.
Lass
los, was an Kräften zerrt und schau hin… die Blätter und die Blüten
verabschieden
sich jetzt und die Farbenpracht zieht sich zurück, neue Wege
öffnen sich, neue
Strukturen werden sichtbar…
…
Geschenke!
Neue
Wege… die gab es schon immer, nun jetzt sind sie ganz deutlich, nicht
mehr zu
übersehen, da die Nebel der Selbsttäuschung sich aufzulösen
beginnen.
Frau
Holle und der Holunder
die Göttin der Unterwelt,
verkörpert den Frühling und lockt mit den
cremeweißen süßlichen Blütenwolken -
die weiße Göttin genießt das Leben
und das Leben erneuert sich.
Der Holunder verkörpert
den Sommer, aus den Blüten sind die
dunkelvioletten Beeren geworden und hängen
schwer an den roten
Stänglein. Die junge Göttin ist zu einer reifen Frau in der
Mitte des Lebens
heranwachsen, der roten Göttin.
Der Holunder verkörpert
den Herbst, aus der reifen Göttin ist die alte weise Greisin geworden,
die
schon alles gesehen und alles erlebt hat.
Und nun die
dunkelvioletten Beeren sind reif und schwarz und ziehen nach unten, zur Erde.
Es
ist Herbst und es ist Erntezeit.
Es ist Zeit zu gehen.
Der Holunder zieht seine Lebenskräfte und Säfte als Nährstoffspeicher in
die Mutter Erde, zurück zu den Wurzeln, bis der nächste Frühjahr kommt.
Die
Winternacht naht und alles Leben zieht sich in die Tiefe zurück.
Dort, wo in
der sichtbaren Welt die Verwesung und Zerfall sich manifestieren,
alles tot
zu sein scheint, dort lebt es im Unsichtbaren, hütet
den Samen und wartet auf
die Wiedergeburt im Frühling. Aber bis dahin
möchte die innere unsichtbare
Arbeit getan werden.
Der Holunder ist das Tor zur Anderswelt, die sich zum
Samhain für uns
öffnet
Das
Lied von Freud und Leid und das Erbe der Ahnen
Die Toten, unsere Ahnen
und unsere Wurzeln stehen an der
Eingangstür zum November und wenn die Nebel sich
aufzulösen
beginnen und wir klarer sehen können, kommen Dinge zum Vorschein,
denen wir lieber nicht begegnen möchten. Schmerzhaftes.
Auch diese Begegnung
können wir nicht vermeiden, sie ist unausweichlich.
Alles auf diesen Planeten
unterlegt der Polarität.
Alles ist Dualität.
Wenn ich die Augen vom
Schmerz der Vergangenheit abwende,
beschäftige ich mich trotzdem damit und
verbrauche viel Energie und
Aufwand, um es zu verdrängen.
Es hat keinen Sinn!
Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe
viel Zeit damit verbracht
und es stimmt, früher oder später holt die Vergangenheit
uns ein.
Die Energie der
Vergänglichkeit ist mir daher sehr willkommen, um
meine inneren Ausgrabungen
fortzusetzen und jedes einzelne
Steinchen anzuschauen und anzunehmen.
Eine Herausforderung!
Ich habe mich immer dem
entzogen, über die Familie zu schreiben,
weil es schmerzhaft für mich ist.
Jetzt tue ich es, weil ich diese
Schmerzen anzunehmen und heilen möchte.
Ich weiß, das geht.
Wir können der
Vergangenheit und dem Erbe der Ahnen nicht
entkommen. Auch, wenn wir das Sichtbare,
Materielle und Äußerliche
ausblenden, bleibt noch etwas, was wir immer in uns
tragen werden:
die Gene, die Geschichte der Ahnen und der Urahnen in der
Doppelhelix unser DNS gespeichert.
Wir sind in jeder
Hinsicht an das Schicksal unserer Familiensippe
eingebunden.
Wenn ich die Erbe sage,
meine ich die schwierigen Aspekte, das
ungewollte Erbe.
Stelle ich mir meine
Ahnen als ein großes Baum und mich, als einen
der äußeren Triebe, dann macht dieses
Bild etwas mit mir.
Dann blicke ich in einen
Spiegel und spüre
Ehrfurcht von denen, die
ich nie gekannt habe.
Ich habe das Land
gewechselt, andere wechseln die Kontinente.
Nun, wir können nicht
weit genug laufen, weil in Wirklichkeit laufen
wir nicht von den äußeren
Umständen weg, aber von unserer
Unfähigkeit zu handeln, wir laufen von uns
selbst, vor unserer Kraft .
Das wovon wir weglaufen, tragen wir immer in uns.
Möchtet ihr wissen, wohin das Türchen führt? Hier
ist der Schlüssel.
Ihr werdet zu meinen Gärten auf
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Wenn ihr euch dort gefällt, folgt mir einfach.
Ich freue mich auf Euch!
Grazyna
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