04 November 2019

Tarot 3. Die Herrscherin und die Reise zu den heiligen weiblichen Wurzeln




Prolog

Die dritte Tarotkarte „Die Herrscherin“ kennt man/frau meistens als die Verkörperung der Mütterlichkeit und der Fruchtbarkeit. Als die weibliche schöpferische Kraft, als Sinnbild des Wachstums.
Nichts daran ist verkehrt.

Das sind wir gewohnt, besonders wir Frauen, denn so wurden wir erzogen, so wurden unsere Mütter und Großmütter und deren Mutter erzogen.
Seit Jahrtausenden (trotz Frauenbewegung und Veränderungen in den letzten Jahrzehnten) wird der Kern der Weiblichkeit unterdrückt und verheimlicht.
Die Frau gebärt die Welt. Nicht der Mann. 
Die Frau ist für den Mann ein Buch mit sieben Siegeln.

Wir wissen nicht mehr, was es bedeutet, sich an die eigene urweibliche Kraft zu besinnen und wir wissen nicht mehr, dass wir 
eine solche haben, dass wir Frauen die schöpferische, sich immer wieder erneuernde Quelle sind.
Wir sind Herrscherinnen.
Wir sind viel mehr, als wir ahnen.



3. Die Herrscherin 
und die Reise zu den heiligen weiblichen Wurzeln



Lange Zeit war es still um mich. 
Hunderte und aberhunderte Male brachte die Winternacht ein und der Frühling
 ließ lange auf sich warten. Auch diesmal sah es nicht so aus, dass die
 eisige Kälte den ersten Sonnenstrahlen weichen würde und die Bühne dem
 Erwachen überlassen. Die Schneekönigin ließ Gnade gewähren.
Die Erde atmete schwer ein bis zu den tiefsten Wurzeln der ältesten Bäume, bis
 zu den entlegensten Winkeln.

Die Zeichen standen schlecht für die gefallene Göttin. Selbst die meisten Frauen
 wussten nicht, wer sie waren.
Wer sie in Wirklichkeit, in der Tiefe ihres Seins waren. Sie ahnten nicht, dass sie
 die Herrscherinnen sind, dass sie die Quelle sind.
Das geheime Wissen der Frauen ging fast verloren und nur wenige wussten um
 das Geheimnis.

Längst kannte niemand meinen Namen, die alten Rollenbilder der Geschlechter
 brachten ein Ungleichgewicht mit. Die schöpferische weibliche Macht, ihrer 
wahren Bedeutung entweiht und geschwächt, war nur ein Schatten ihrer selbst.
 Die Frauen passten nicht in diese Welt, die ihre lebensbringende weibliche
 Wurzeln erniedrigt und verleumdet hatte.
Als ob diese Welt Angst hatte, die Dinge würden sich dramatisch ändern, wenn
 die Frauen in ihre Größe hineinwachsen und ihr wahres Wesen entfalten, wenn
 die schöpferischen weiblichen Kräfte zu den Wurzeln der Angst vordringen und
 den Männern den Spiegel vorhalten. Das würde bedeuten, die Kontrolle zu
 verlieren und der eigenen ungeahnten Kraft zu begegnen, sich selbst zu
 erkennen, den Tarnanzug abzulegen - eine Gratwanderung zwischen tiefsten 
Sehnsüchten und schlimmsten Befürchtungen. Zwischen ungeahnten Facetten
 und unbekannten Gefühlen - zwischen Licht und Schatten. Und dort, wo das
 Licht und der Schatten ineinander fließen, dort öffnen sich die Räume.
 Grenzenlos.

Viele Frauen verließen ihre Häuser und begaben sich auf die Suche nach der
verlorenen weiblichen Identität. Sie wussten nicht, dass sie vollkommen waren,
 dass sie sich nicht anpassen, nicht vergleichen und nicht bewerten müssen.
 Sie durchquerten fremde Länder, um sich selbst zu finden, um das innere Feuer
 zu entfachten.

Heute erinnern sich nur wenige Frauen an mich, die Herrscherin.
Und nur die wenigsten wissen, dass auch sie, dass jede Frau von Geburt an
eine Herrscherin, eine Göttin ist. Jede Frau wird als Herrscherin geboren.
Sie ist die Liebe pur, sie braucht nichts zu tun, sie muss sich nichts verdienen,
sie muss niemanden etwas beweisen. Vor allem sich selbst nicht. Sie muss
 niemanden gefallen. Sie braucht nur zu wissen, wer sie ist. Sie wird den 
Weg der Herrscherin gehen und ihren Platz auf dem Thron einnehmen.

Die lange Nacht war vorüber, das heilige weibliche Feuer brannte in vielen
Herzen und fügte sich zusammen zu einer Kraft, die selbst Frauen überraschte.
„Wachse in deine Göttlichkeit hinein“ - schienen die Bäume zu flüstern.
„Übernehme die Verantwortung, verbinde dich mit deinen ureigenen 
weiblichen Wurzeln“.

Seit hunderten und tausenden von Jahren wird die weibliche Kraft der
 männlichen untergestellt. Entmächtigt und entzaubert. 
Heute noch.
Seit hunderten und tausenden von Jahren werden Frauen gezwungen, sich dem
 Mann unterzuordnen und ihn zu unterstützen. Den Frauen wurde eingeprägt,
 sie müssen sich von ihrer Urweiblichkeit abwenden und sie würden zum
 Inbegriff der Sünde. Sie wurden als Sexobjekt missbraucht.
Heute noch.
Man hat die Frau und ihre Quelle der Erneuerung, das Geheimnis des Blutes,
 auf den Sex reduziert und die schöpferische Kraft der Sexualität und der
 Sinnlichkeit abgewertet. Das Urweibliche fließt den Männern Angst ein.
Heute noch.

Die Frauen wurden über tausende von Jahren gezwungen zu vergessen, dass sie
 die Quelle und die grenzenlose schöpferische Kraft sind. Man hat ihnen ihr
 Gesicht genommen und eine Maske aufgesetzt. 

Das Feuer brennt und erzählt Geschichten über Herrscherinnen, die die
 Courage hatten, die ganze Frau zu sein, all die ungeliebten Facetten, die
 verstoßenen inneren Kinder nach Hause zu holen und ihnen einen Platz im
 Herzen zu geben. Sie waren entschlossen, veraltete Strukturen und Muster, die
 sie schwach und abhängig gemacht haben, aufzulösen. Sie hatten die Klarheit,
 bei sich selbst zu bleiben und die eigene Quelle zu entdecken, sie zu nähren,
die schöpferische weibliche Kraft wieder lebendig werden zu lassen und das
 Reich voller Zauber zu kreieren.

Die Herrscherin erobert nicht, die Herrscherin empfängt und die Fülle fließt.
Sie ist die schöpferische Kraft der sich immerwährend erneuernden Natur. 
Die Herrscherin weiß, die Zerstörung ist ein Teil des Schöpfungsgeschehens.
 Ohne Zerstörung wird es keine Blüten geben, keine Erneuerung, kein
 Wachstum. Die Herrscherin spricht das aus, wovor viele Angst haben:
Zerstörung ist ein heiliger Akt! 
Zerstörung trägt viele Gesichter, die Milde und die Härte, aber von den beiden
 ist die Härte ein deutliches NEIN, ein Setzen der Grenze, ein Schließen der
 Tore, ein JA zu der weiblichen Kraft zu sagen.
Endlich die Maske niederzureißen, sich von den falschen Identitäten
zu lösen und vielleicht zum ersten Mal spüren, wie es sich anfühlt eine 
Herrscherin zu sein.
 Dankbar sein für das Geschehene ist der Weg, die Fülle zu empfangen und aus
 der Ohnmacht in die Macht der Herrscherin zu treten.

Niemand herrscht über die Herrscherin!
Sie lernt uns, für das, was schmerzhaft war, dankbar zu sein. Die Dankbarkeit
 ist eine starke Kraft, die den Schmerz und die Trauer in einen fruchtbaren Boden
 umwandeln kann, wenn wir es zulassen. Wenn es uns gelingt, das Erlebte als ein
 Geschenk zu sehen, sprengen wir die Ketten der Vergangenheit.
Aus dem Humus entsteht das Leben.

Die Herrscherin hat ihren Platz in der Welt angenommen. Sie lenkt ihre Kraft
 dorthin, wo Impulse angenommen werden und sie hält ihre weiblichen Energien
 hoch. Sie sucht nicht, sie nimmt in Besitz das, was ist. Sie ruht in sich und lässt
 ihre Kraft fließen. Wenn sie mit ihren urweiblichen Wurzeln im Einklang ist,
 entsteht ein Sog, eine magnetische Kraft, die Fülle zu ihr zieht.

Grażyna Jansen





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Ich freue mich auf Euch!


Grazyna



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