Prolog
Die dritte Tarotkarte „Die Herrscherin“
kennt man/frau meistens als die Verkörperung der Mütterlichkeit und der
Fruchtbarkeit. Als die weibliche schöpferische Kraft, als Sinnbild des
Wachstums.
Nichts daran ist verkehrt.
Das sind wir gewohnt, besonders wir
Frauen, denn so wurden wir erzogen, so wurden unsere Mütter und Großmütter und
deren Mutter erzogen.
Seit Jahrtausenden (trotz Frauenbewegung
und Veränderungen in den letzten Jahrzehnten) wird der Kern der Weiblichkeit
unterdrückt und verheimlicht.
Die Frau gebärt die Welt. Nicht der Mann.
Die Frau ist für den Mann ein Buch mit sieben Siegeln.
Die Frau ist für den Mann ein Buch mit sieben Siegeln.
Wir wissen nicht mehr, was es bedeutet,
sich an die eigene urweibliche Kraft zu besinnen und wir wissen nicht mehr, dass wir
eine solche haben, dass wir Frauen die schöpferische, sich immer
wieder erneuernde Quelle sind.
Wir sind Herrscherinnen.
Wir sind viel mehr, als wir ahnen.
3. Die Herrscherin
und die Reise zu den heiligen weiblichen Wurzeln
und die Reise zu den heiligen weiblichen Wurzeln
Lange Zeit war es still
um mich.
Hunderte und aberhunderte
Male brachte die Winternacht ein und der Frühling
ließ lange auf sich warten. Auch diesmal sah
es nicht so aus, dass die
eisige Kälte den
ersten Sonnenstrahlen weichen würde und die Bühne dem
Erwachen überlassen. Die Schneekönigin
ließ Gnade gewähren.
Die Erde atmete
schwer ein bis zu den tiefsten Wurzeln der ältesten Bäume, bis
zu den entlegensten
Winkeln.
Die Zeichen standen
schlecht für die gefallene Göttin. Selbst die meisten Frauen
wussten nicht, wer
sie waren.
Wer sie in Wirklichkeit,
in der Tiefe ihres Seins waren. Sie ahnten nicht, dass sie
die Herrscherinnen
sind, dass sie die Quelle sind.
Das geheime Wissen der
Frauen ging fast verloren und nur wenige wussten um
das Geheimnis.
Längst kannte niemand
meinen Namen, die alten Rollenbilder der Geschlechter
brachten ein Ungleichgewicht
mit. Die schöpferische weibliche Macht, ihrer
wahren Bedeutung entweiht und geschwächt,
war nur ein Schatten ihrer selbst.
Die Frauen passten nicht in diese Welt, die
ihre lebensbringende weibliche
Wurzeln erniedrigt und verleumdet hatte.
Als ob diese Welt Angst hatte,
die Dinge würden sich dramatisch ändern, wenn
die Frauen in ihre Größe
hineinwachsen und ihr wahres Wesen entfalten, wenn
die schöpferischen weiblichen
Kräfte zu den Wurzeln der Angst vordringen und
den Männern den Spiegel vorhalten.
Das würde bedeuten, die Kontrolle zu
verlieren und der eigenen ungeahnten Kraft
zu begegnen, sich selbst zu
erkennen, den Tarnanzug abzulegen - eine
Gratwanderung zwischen tiefsten
Sehnsüchten und schlimmsten Befürchtungen.
Zwischen ungeahnten Facetten
und unbekannten Gefühlen - zwischen Licht und
Schatten. Und dort, wo das
Licht und der Schatten ineinander fließen, dort öffnen
sich die Räume.
Grenzenlos.
Viele Frauen verließen
ihre Häuser und begaben sich auf die Suche nach der
verlorenen weiblichen
Identität. Sie wussten nicht, dass sie vollkommen waren,
dass sie sich nicht
anpassen, nicht vergleichen und nicht bewerten müssen.
Sie durchquerten fremde
Länder, um sich selbst zu finden, um das innere Feuer
zu entfachten.
Heute erinnern sich nur
wenige Frauen an mich, die Herrscherin.
Und nur die wenigsten
wissen, dass auch sie, dass jede Frau von Geburt an
eine Herrscherin, eine
Göttin ist. Jede Frau wird als Herrscherin geboren.
Sie ist die Liebe pur,
sie braucht nichts zu tun, sie muss sich nichts verdienen,
sie muss niemanden etwas
beweisen. Vor allem sich selbst nicht. Sie muss
niemanden gefallen. Sie braucht
nur zu wissen, wer sie ist. Sie wird den
Weg der Herrscherin gehen
und ihren Platz auf dem Thron einnehmen.
Die lange Nacht war
vorüber, das heilige weibliche Feuer brannte in vielen
Herzen und fügte sich zusammen
zu einer Kraft, die selbst Frauen überraschte.
„Wachse in deine
Göttlichkeit hinein“ - schienen die Bäume zu flüstern.
„Übernehme die
Verantwortung, verbinde dich mit deinen ureigenen
weiblichen Wurzeln“.
Seit hunderten und
tausenden von Jahren wird die weibliche Kraft der
männlichen untergestellt.
Entmächtigt und entzaubert.
Heute noch.
Seit hunderten und
tausenden von Jahren werden Frauen gezwungen, sich dem
Mann unterzuordnen
und ihn zu unterstützen. Den Frauen wurde eingeprägt,
sie müssen sich von ihrer
Urweiblichkeit abwenden und sie würden zum
Inbegriff der Sünde. Sie wurden
als Sexobjekt missbraucht.
Heute noch.
Man hat die Frau und ihre
Quelle der Erneuerung, das Geheimnis des Blutes,
auf den Sex
reduziert und die schöpferische Kraft der Sexualität und der
Sinnlichkeit abgewertet.
Das Urweibliche fließt den Männern Angst ein.
Heute noch.
Die Frauen wurden über
tausende von Jahren gezwungen zu vergessen, dass sie
die Quelle und die
grenzenlose schöpferische Kraft sind. Man hat ihnen ihr
Gesicht genommen und
eine Maske aufgesetzt.
Das Feuer brennt und
erzählt Geschichten über Herrscherinnen, die die
Courage hatten, die
ganze Frau zu sein, all die ungeliebten Facetten, die
verstoßenen inneren
Kinder nach Hause zu holen und ihnen einen Platz im
Herzen zu geben. Sie waren
entschlossen, veraltete Strukturen und Muster, die
sie schwach und abhängig
gemacht haben, aufzulösen. Sie hatten die Klarheit,
bei sich selbst zu
bleiben und die eigene Quelle zu entdecken, sie zu nähren,
die schöpferische weibliche
Kraft wieder lebendig werden zu lassen und das
Reich voller Zauber zu kreieren.
Die Herrscherin erobert
nicht, die Herrscherin empfängt und die Fülle fließt.
Sie ist die schöpferische
Kraft der sich immerwährend erneuernden Natur.
Die Herrscherin weiß, die
Zerstörung ist ein Teil des Schöpfungsgeschehens.
Ohne Zerstörung wird
es keine Blüten geben, keine Erneuerung, kein
Wachstum. Die Herrscherin spricht
das aus, wovor viele Angst haben:
Zerstörung ist ein
heiliger Akt!
Zerstörung trägt viele
Gesichter, die Milde und die Härte, aber von den beiden
ist die Härte ein
deutliches NEIN, ein Setzen der Grenze, ein Schließen der
Tore, ein JA zu der weiblichen
Kraft zu sagen.
Endlich die Maske niederzureißen,
sich von den falschen Identitäten
zu lösen und vielleicht
zum ersten Mal spüren, wie es sich anfühlt eine
Herrscherin zu sein.
Dankbar sein für
das Geschehene ist der Weg, die Fülle zu empfangen und aus
der Ohnmacht in
die Macht der Herrscherin zu treten.
Niemand herrscht über die
Herrscherin!
Sie lernt uns, für das,
was schmerzhaft war, dankbar zu sein. Die Dankbarkeit
ist eine starke Kraft,
die den Schmerz und die Trauer in einen fruchtbaren Boden
umwandeln kann, wenn
wir es zulassen. Wenn es uns gelingt, das Erlebte als ein
Geschenk zu sehen,
sprengen wir die Ketten der Vergangenheit.
Aus dem Humus entsteht
das Leben.
Die Herrscherin hat ihren
Platz in der Welt angenommen. Sie lenkt ihre Kraft
dorthin, wo Impulse angenommen
werden und sie hält ihre weiblichen Energien
hoch. Sie sucht nicht, sie
nimmt in Besitz das, was ist. Sie ruht in sich und lässt
ihre Kraft fließen.
Wenn sie mit ihren urweiblichen Wurzeln im Einklang ist,
entsteht ein Sog, eine
magnetische Kraft, die Fülle zu ihr zieht.
Grażyna Jansen
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Ich freue mich auf Euch!
Grazyna
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Guten Morgen liebste Grazynia,
AntwortenLöschenDeine Geschichte lese ich immer sehr gern, auch wenn ich mich damit nicht auskenne, es liest sich spanndend und interessant!
Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag!
♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️
Danke liebste Claudia, das freut mich:)
LöschenIch wünsche Dir einen wunderschönen Tag und sende allerliebste Grüße, Grażyna
Hallo liebe Grażyna,ich grüße Dich.Ich glaube nur wenige Menschen verstehen, was Du da über die uns innewohnende, schöpferische,weibliche Kraft geschrieben hast.Ich hab es ähnlich mit der Metapher "Wolfsfrau" zu erklären versucht und bekomme bis heute Mails, in denen mir Frauen schreiben, was die grausamen Wölfe gerissen haben und wie ich sie gutheißen könnte.
AntwortenLöschenDiese kraftvolle, weibliche Urnatur in uns, ist bis heute nur wenigen Frauen bewusst.
Ich habe mich über Deinen Post und Dein gut gemaltes Bild gefreut.
Helga
Liebe Helga,
Löschendanke für Deinen Besuch bei mir und den lieben Kommentar. Und ich glaube, Du hast recht, nein… ich bin mir sicher, dass Du recht hast.
Ja, wir Frauen wurden sehr lange Zeit als ein Mensch der zweiten Kategorie behandelt und diese unbewusste Überzeugung haben wir mit Muttermilch aufgesaugt. Das haben wir quasi in unseren Genen. Es ist sehr schwer und ungewohnt unser Bild von uns selbst zu verändern und es bedarf lange lange Zeit. Ich hatte dieses Buch damals in den Händen gehabt, aber ich bin ein ziemlicher Spätzünder und ich habe das Gefühl jetzt erst ( durch meine intensive Arbeit an Tarot) anfangen zu begreifen, worum es hier wirklich geht.
Vieles wird mir bewusst und ich stelle jeden Tag fest, dies im Leben umzusetzen ist nicht so einfach,
alte Muster und Spuren aufzulösen und durch neue zu ersetzen. Aber es löst etwas aus und es verändert sich...
Ich wünsche Dir alles Liebe und eine wunderbare Woche, Grażyna
Liebe Grazyna, es gab in den 90ern mal dieses Buch "Die Wolfsfrau", in dem es ganz genau um die weibliche Macht, um die Wiederentdeckung des Urweiblichen, das Schöpferische, Schaffende, Gebärende, geht. Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt und irgendwie auch geprägt. Vor allem, weil ich eine Zeitlang immer wieder den gleichen Traum hatte - ich kämpfte immer wieder gegen Schattengestalten, fand den Lichtschalter nicht und erkannte somit nicht, wer das war, der mich so bedrohte. Bis ich eines Nachts im Traum auf dem Dachboden eines Hauses eine Schatzkiste "rettete", sie in den Händen hielt und wusste, dass jetzt alles gut wird. Dass mir nichts mehr passieren konnte. In dem Buch las ich dann über den "größten Schatz" der Frauen, die unerschöpfliche Kreativität, das Schöpferische etc... Wenn wir diesen retten, kann uns nichts mehr geschehen. Ist das nicht völlig irre? Ich hatte seither nie mehr diesen Traum. Was ich sagen will: das was Du über die Herrscherin schreibst, kann ich alles nachvollziehen und ich gehe voll mit. Es ist ein sehr toller und weiser Text! Ich bin sehr glücklich, dass ich meine "Schatzkiste" (wieder-)gefunden habe. Ich würde auch behaupten, dass ich eine ziemlich freie und unabhängige Frau bin, die kein Problem mit ihrer Weiblichkeit - im allerursprünglichsten Sinn - hat. Ach ja, vor mir haben Männer i.d.R. Respekt. Vielleicht hatte der ein oder andere auch Angst... das will ich natürlich nicht, aber es ist ja nicht mein Problem :-)))
AntwortenLöschenDanke wieder für diesen schönen Post, alles Liebe, Maren
Liebe Maren,
Löschenzuerst... zum Schluss schreibst Du, dass das nicht Dein Problem ist, falls die Männer Angst vor Dir haben. Ja! Genauso ist das! Es ist (falls...) das Problem der Männer und nicht Deins und es ist nicht unsere Aufgabe die Männer zu retten, zu heilen und zu therapieren. Wir inspirieren durch unser Sein und nicht mehr, sonst nehmen wir ihm die Möglichkeit, sich selbst mit dem eigenen Leben und eigenen Themen zu beschäftigen. Unsere Aufgabe ist, uns selbst zu finden, die wahre Frau zu sein, die Königin im wahre Sinne des Wortes. Leider haben wir oder die meisten von uns aufgrund der Geschichte keine Ahnung, wer wir sind.
All das, was Du geschrieben hast, berührt mich sehr. Dein Traum, der immer wieder kam und dann die Schatzkiste, die Du auf dem Dachboden des Traumes gefunden hast. Unglaublich und doch nicht ungewöhnlich, wenn man/frau wie Du mit der unbewussten Seite so eng im Kontakt ist.
Ja, das Buch hatte ich auch vor zwanzig Jahren gehabt und damals war ich lange nicht so weit. Ich war zu brav, zu naiv und ich konnte mit dieser natürlichen Wildheit der Wolfsfrau nichts anfangen. Ich bin ein ziemlicher Spätzünder und jetzt durch Helga und Dich bin ich wieder an das Buch erinnert worden und ich habe mir sogar die Wolfsfrau jetzt bestellt! Im Netzt habe ich reingelesen und es ist erstaunlich - im Züge meiner Recherche zu der Herrscherin bin ich auf die Texte gestoßen, die mit der Wolfsfrau verwandt sind und mir auf Vieles die Augen geöffnet haben.
Danke für Deinen Kommentar, liebe Maren. Ich wünsche Dir eine gute Woche und alles Liebe, Grażyna