Statt Prolog
„Wer
mit Ungeheuern kämpfe, möge zusehen, dass er nicht selbst zum
Ungeheuer wird“.
Ungeheuer wird“.
frei nach Nietzsche
11. Die Kraft
oder Rhapsodie über die Freiheit, das
Ungeliebte zu lieben
Die Blüte erhebt sich von unten und geht
ihren Weg nach oben.
Unumkehrbar!
Sie ist noch
ganz am Anfang.
Noch berührt
der Himmel die Erde, noch stecken die Wörter in den Kinderschuhen.
Die Welt ist
rein und eins.
Noch umarmen sich das Lachen und das Weinen, wie der Tag mit der Nacht.
Noch umarmen sich das Lachen und das Weinen, wie der Tag mit der Nacht.
Das Wissen ist noch nicht geboren, die
Liebe grenzenlos.
Die Schmetterlingsflügel sind das
größte aller Weltenwunder.
Noch fühle ich, noch bin ich süß.
Winzig klein.
Bitter schmeckt die Süße, wenn die
Vergangenheit vor der Tür steht und um
Gehör bittet. Noch ahne ich nicht, es werden
Dramen kommen, die mein Leben
durcheinander bringen. Noch weiß ich nichts über
die, die schon geschehen sind
und das Leben derer, die vor mir waren,
durchgerissen haben. Noch weiß ich
nicht, es gibt eine Vergangenheit und eine Zukunft,
die tiefen Wurzeln und die
reifen Früchte.
Ich ahne nicht, wie bitter die Süße fortan
schmecken wird.
Es beginnt im Unsichtbaren.
In einer Zeit, in der die Träume der
Sonne und des Strandes Name tragen,
nehmen Gestalt die Tage, die nie vergehen
werden.
Das Lachen und das Weinen, die Freude
und der Schmerz,
Abenteuer, die verboten waren, Sand unter den Füßen,
Wasser und die Sonne
auf der Haut, nie enden wollende Sommertage.
Die Freude schmeckt nach Strand und
Wasser, es leuchtet das Blau
des Himmels.
Gesichter der Liebe malen sich die Kinderaugen
aus.
Können das Lieblingsessen und das neue Kleid die
Liebe sein?
So viel und doch so wenig.
Traurig schmecken lieblose Worte, die Hand,
die sich vergisst, wiegt mehr als
eine schwere Last. Zeit der Glückseligkeit
und der Leichtigkeit hinterlässt tiefe
Narben. Tränen, die
nie geflossen sind, werden zu Steinen.
Manchmal kann nur die Phantasie das Leben retten!
Bewahre die Tränen nicht, mögen sie
frei sein!
Der Sommer lässt das Licht und die
Leichtigkeit in uns hineinfließen,
damit wir durchflutet und gesättigt,
uns an die Unbeschwertheit jener Tage
erinnern, sie durch die Zeit hindurch in
uns bewahren und nie aus den
Augen verlieren.
Die Unbeschwertheit und die
Leichtigkeit der bunten Tage, die nicht enden
wollen, sollte uns heilig sein!
Die Blüte erhebt sich von unten und
geht ihren Weg nach oben.
Im Dunkeln erwecken die vergessenen
Bilder zum Leben.
Es beginnt im Unsichtbaren, bevor es
sichtbar wird, bevor es sich wandelt.
Das Geheimnis ist, die Wandlung zulassen und begreifen,
dass wir in
Wirklichkeit schon immer da sind, wo die Zeit keine Uhren
kennt,
wo
es nie zu spät ist, hinter den Masken und hinter den
Rollen, die wir zu spielen
gelernt haben. Da gibt es weder Vergangenheit noch Zukunft.
gelernt haben. Da gibt es weder Vergangenheit noch Zukunft.
Die Erinnerung an das Dunkle verändert
sich und die Sehnsucht nach dem
Hellen lässt nach.
Die Wandlung beginnt.
Das Lachen und das Weinen umarmen
sich wieder ganz innig und der Tag
küsst die Nacht.
Unsichtbare Tore
gewähren Einlass zu dem Zufluchtsort und die Spuren dorthin
folgen immer dieser
vertrauten Melodie.
Die alten
Unsicherheitsgefühle, die alte Scham, der alte Schmerz.
Tief in dem
Brunnen der Vergangenheit verborgen leben Erinnerungen, die zu
einer zweiten Haut geworden sind.
einer zweiten Haut geworden sind.
Die alten
Verletzungen, die Traurigkeit und der Zorn endlos wiederbelebt,
heiliggesprochen und mit ganzer Kraft am Leben gehalten, werden zu einem
heiliggesprochen und mit ganzer Kraft am Leben gehalten, werden zu einem
Panzer, zu einer
unsichtbaren Waffe.
Hinter den
Erinnerungen lauert das Unbekannte.
Die
mächtigen Kräfte des Schicksals warten im Verborgenen, die tiefen
Wasser
weisen den Weg zu dem unsichtbaren Eingang im geheimen Garten.
Dort wirken
die Zauberkräfte, dort öffnen betörende Blüten die Tore zu den
tiefsten Gefühlen, zu dem magischen Brunnen.
tiefsten Gefühlen, zu dem magischen Brunnen.
Aus dem Brunnen entspringen die
Wurzeln.
Verwickelte Gänge und schwer
erreichbare Räume voller Verstrickungen
und Ungelöstes lassen nur die Mutigsten
rein.
An den Toren zu den Wurzeln bewahren
Drachen und Dämonen mit
unsichtbarer Tinte geschriebene Skripte.
Wir schlüpfen in fremde Rollen und wir
wissen es nicht.
Es ist lange her, als die Skripte geschrieben
worden sind. Niemand
hatte sie je zu Gesicht bekommen, niemand hatte sie je gelesen und doch,
hatte sie je zu Gesicht bekommen, niemand hatte sie je gelesen und doch,
meisterhaft beherrschen wir auf den
Leib geschriebene Rollen.
In den Wurzeln der Vergangenheit wird
die Zukunft geschrieben.
Immer ist Anfang.
Noch berührt der Himmel die Erde,
noch stecken die Wörter in den
Kinderschuhen. Die Welt ist rein und eins.
Noch umarmen sich das Lachen und das Weinen, wie der Tag mit der Nacht.
Noch umarmen sich das Lachen und das Weinen, wie der Tag mit der Nacht.
„Lass es sein, bleibe hier, hier
kann Dir nichts passieren, hier kennst Du alles,
traue nicht dem Unbekannten, wer
weiß, was geschieht.
… bleibe hier, lass es sein...“
Die Fassade bricht und Du siehst das
nicht und Du merkst das nicht.
Jeder Schritt und jedes Wort tut einmal
mehr weh.
Abgrundtief ist die Grenze des Schmerzes.
Ich bin ein kleines Kind und so viel
Schuld lastet schon an mir.
Ich bin schuldig, weil ich nicht ein Junge
bin und ich bin schuldig,
weil ich nicht ein Mädchen bin.
weil ich nicht ein Mädchen bin.
Ich bin schuldig, weil ich anders bin,
anders als die anderen Kinder.
Ich bin schuldig, weil ich kein
Vorzeigekind bin.
Ich bin schuldig, weil ich es bin.
Ich bin schuldig, weil sonst niemand da
ist.
Verzeih mir, denn ich verzeihe mir nie, dass
ich schuldig bin.
Ich vergesse es nie, es wird mich quälen,
und wenn ich erwachsen bin,
werden diese Bilder mich verfolgen.
Ich werde sie nicht los.
Jahre und jahrzehntelang werde ich
davonlaufen, versuchen der Schuld
zu entfliehen, sie zu vergessen, ganz tief zu vergraben.
zu entfliehen, sie zu vergessen, ganz tief zu vergraben.
Es gibt kein Entrinnen.
Die Bilder in meinem Kopf haben ihr eigenes
Leben.
Erst spät werde ich erfahren, warum sie so
große Macht über mich haben.
Erst
spät werde ich verstehen, dass ich unschuldig bin.
Von Anfang an.
Mama!
Du kannst den Lauf des Schicksals
verändern.
Hilf mir, gib mir Deine Hand...
Bitte, bewahre Dein Lächeln für mich, es
kann mein Leben retten,
es kostet Dich nichts.
Mama!
Befreie mich von dieser Quälerei!
Bitte, gib mir nicht die Schuld für Deine
nicht erfühlte Hoffnungen, für Dein
nicht erfülltes Leben, ich bin ein kleines
Kind!
Sehe mich!
Mama!
Bitte, sag mir nicht, wer ich bin.
Sag mir nicht, wer ich sein soll.
Sag es nicht, dass andere Kinder besser
sind!
Sag es nicht, was ich alles nicht kann.
Ich bin es, schau mich bitte an, schenke
mir Dein Lächeln,
gib mir Deine Hand.
Ich
fühle mich so allein!
Allein ohne Dich, auch wenn Du neben mir
sitzt.
Mama,
ich habe Angst.
Hilf
mir.
Nimm
mir diese Bilder aus dem Kopf.
Umarme
mich.
Schenke
mir Dein Lächeln.
Papa!
Papa!
Was
würde ich geben, um Dich so zu nennen!
Um mich auf Dich zu freuen.
Über Dich zu erzählen, wie andere Kinder es
tun.
Es
war mir nicht gegeben!
Ich
lernte die Wörter zu verstecken und mit dem Schweigen fehlerfrei
umzugehen.
Papa!
Du
warst nie da, und wenn Du da warst, warst Du trotzdem woanders.
Ich
vermisse Dich, ich vermisse Deinen starken Rücken!
Das
habe ich nicht gekannt.
Du
hast mir keine Wurzeln gegeben, mich meiner Kraft beraubt,
meine
Welt klein gemacht.
Die
Verantwortung lässt sich nicht abgeben.
Manchmal
kann nur die Phantasie das Leben retten!
Papa!
Du
hast mir den Abgrund gezeigt.
War
das Dein Erbe an mich?
Das
Geschenk, was ich nie haben wollte?
Die
Kraft aus dem NICHTS?
NICHTS
kann es nicht geben.
Im
Abgrund sind die Lebenssäfte gefangen.
Die
Mächte des Schicksals warten im Verborgenen, die tiefen
Narben
weisen den Weg zu den magischen Brunnen. Dort wirken die
Zauberkräfte, dort wachsen
seltene Pflanzen, dort führt ein Blütenmeer
zu
den tiefsten Gefühlen.
Aus
dem Brunnen entspringen die Wurzeln.
Dort
bewahren Drachen und Dämonen mit unsichtbarer Tinte geschriebene
Skripte.
Ich
sah, Drachen hatten Engelsflügel und in deren Antlitz erkannte ich mein
eigenes
Gesicht.
Aus
der Nähe sehen Dinge anders aus.
Jetzt
weiß ich, dem Abgrund will ich mich stellen, das Erbe will ich annehmen.
Hinschauen will ich darauf, was mir gegeben worden ist.
Auch
die Blüte sucht sich die Vergangenheit nicht aus, sie kann nur aus ihren
eigenen Samen Wurzeln schlagen und nach oben wachsen.
Sie
begehrt andere Blüten nicht um deren Samen und sie ist nicht traurig,
weil ihre
Blüten nicht so sind, wie die der anderen Pflanzen.
Kein NICHTS, keine schwarze Schlucht und keine
Leere, stattdessen wurden
die unsichtbaren Skripte sichtbar.
Vor
den Toren zu den tiefsten Gefühlen habe ich Lichter im Abgrund gesehen!
In
den Wurzeln der Vergangenheit wird die Zukunft geschrieben.
Die Schmetterlinge fliegen wieder.
Grażyna Jansen
Möchtet ihr wissen, wohin das Türchen führt? Hier
ist der Schlüssel.
Ihr werdet zu meinen Gärten auf
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Wenn ihr euch dort gefällt, folgt mir einfach.
Ich freue mich auf Euch!
Grażyna
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Sehr schön gemalt dein Bild zur "Kraft", liebe Grażyna. Eindrucksvoll dein Text dazu.Wenn ich ihn lese, kann ich sehen, auch du bist diesen Weg gegangen. DIE Kraft, erwächst aus überwundenem Leid.
AntwortenLöschenAlles Liebe,
Gruß Helga
(Meine Geburtszahl ist die 11 und auch meine Namenszahl.)
https://s12.directupload.net/images/200621/4iljc98o.jpg
Liebe Helga, es freut mich, dass Du mein Bild magst. Es ist, wie alle Bilder völlig aus dem Unbewussten entstanden und das Wissen darum, dass das die Tarotkarte „Die Kraft“ ist, kam erst dazu. Viele Jahre später, d.h. jetzt bin ich jedes Mal verblüfft, wie ich schon damals unbewusst wusste, was mein Bewusstes jetzt beim Schreiben realisiert.
LöschenJa, liebe Helga - Kraft, Entwicklung und Fähigkeiten - all das entsteht und kann wachsen nicht dadurch, dass das Leben schön und oberflächlich gelebt wird. Solange alles gut zu sein scheint, sucht keiner nach Ausweg, erst dann, wenn eine Tür sich schließt, braucht man eine andere, oder man entscheidet sich dort zu bleiben, was tatsächlich viele machen.
Ich habe einen großen Respekt vor Deiner Kunst und der Zahl 11. Meine Güte, Bildhauer müssen Kraft haben, Kraft und Phantasie. Und ich liebe diese Übergröße Deiner Werke, das hat mich schon immer gereizt. Für Kindermuseum habe ich sehr groß räumlich gearbeitet und ich habe es geliebt.
Die rote Wiese Deines Bildes ist sehr beeindruckend und man spürt die Kraft!
Ich wünsche Dir alles Liebe, danke für Deinen Besuch.
Übrigens, ich bin die 7.
Grażyna
Liebe Grazyna,
AntwortenLöschenDeine Rhapsodie über die Freiheit gefällt mir!
Ich wünsche Dir noch einen angenehmen Tag!
♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️
Liebe Claudia, vielen Dank für Deine lieben Worte und Deinen Besuch:) Ich wünsche Dir einen wunderbaren sonnigen Sonntag.
LöschenAllerliebste Grüße, Grażyna
Liebe Grazyna, Dein Text hat mich diesmal sehr tief berührt. Ich finde es immer schwer, zu erklären, was es war, was mich so berührt hat, ich will auch Deine schönen Worte nicht zerpflücken. Aber ich finde es Wahnsinn, was man Menschen alles antun kann durch das Einimpfen von Schuldgefühlen, und wie lange es u.U. dauert, sich davon zu lösen. Manche schaffen es nie, und auch das kann ich gut nachvollziehen.
AntwortenLöschenIch denke, man kann lernen, aus allem Kraft zu schöpfen, und das anzunehmen, was man erfahren hat. Auch daran kann man wachsen, manchmal ist es sogar von Vorteil, weil ich dann andere Menschen (ich z.B., wenn ich mit Kindern arbeite) besser verstehen kann in ihrem Leid. ich kann es nicht nur verstehen, ich weiß genau, wie es sich anfühlt. Das seh ich inzwischen als großes Plus, auch wenn es mich Jahre und Jahre gekostet hat (und immer noch andauert), z.B. mich selbst wertzuschätzen, mir meiner selbst bewusst zu werden. Man muss nicht unbedingt "fertig" sein, Menschen sind kein fertiges Bild, sie können sich verändern, selbst bis ins hohe Alter.
Dein Bild finde ich toll.
Alles Liebe, Maren
Liebe Maren, ja, ich finde, wir haben keine andere Wahl, als aus allem Kraft zu schöpfen und um es ganz genau zu sagen: Wir haben keine andere Wahl, sonst werden Anteile von uns vernachlässigt und, wie Äste von Baum, sterben sie ab.
LöschenDas Tragische und Traurige sind, dass viele von uns, vielleicht wir alle, nie erfahren werden, was hätte wachsen können. Nun, dieses Denken bringt einen nicht weiter.
Da, wo Schatten ist, ist auch Licht, viel Licht sogar und dort kann man anknöpfen und dieses Leid verwandeln. Was leicht gesagt wird, ist wahre Kunst und dorthin zu kommen, ist ein langer Weg. Es lohnt sich!
Wie Du so treffend schreibst „... man kann lernen, aus allem Kraft zu schöpfen, und das anzunehmen, was man erfahren hat. (...)manchmal ist es sogar von Vorteil, weil ich dann andere Menschen (ich z.B., wenn ich mit Kindern arbeite) besser verstehen kann in ihrem Leid. ich kann es nicht nur verstehen, ich weiß genau, wie es sich anfühlt“ . Alles, was wir erlebt haben, hat einen Sinn und schöne leichte Zeit ist wie eine geschenkte Blume, aber Leid, das man angenommen und umgewandelt hat ist wie ein eigener Garten voller Blumen und dort sind alle die Schönsten:))
Vielen lieben Dank für Deinen Besuch bei mir und entschuldige bitte, dass ich erst jetzt auf Dein Kommi antworte:))
Ich habe gesehen, dass Du heute über Tarot gepostet hast. Bin sowas von neugierig und finde es jetzt schon gut, dass Du diesen Post geschrieben hast!
Alles Liebe und zauberhaften Sonntag, Grazyna